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Alleine unterwegs

...ist eine wunderschöne Erfahrung, die JEDER einmal gemacht haben sollte!

Meine Neuseeland-Reise war nicht meine erste Allein-Reise, doch definitiv die Längste und die Weitentfernteste. Ich hatte keine Angst - Neuseeland ist ja alles andere als ein gefährliches Land. Doch hatte ich Respekt, vor der Sprache - mein Englisch war ziemlich eingerostet - und vor der langen Zeit, die ich dort alleine unterwegs war. Wie wird es mir gehen? Werde ich mich einsam fühlen? Wird mich das Unterwegssein anstrengen?     

Ich hatte übrigens wirklich 2 Monate bevor es losging einmal die Woche Englischunterricht bei einem Privat-Lehrer. Gut für’s Gefühl, doch ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie alle, die für eine längere Zeit im Ausland waren, sagen, erst wenn man in einem Land lebt oder reist, lernt man die Sprache wirklich; das kann auch ich definitiv bestätigen. Und das Lernen macht dann sogar richtig Spaß! Doch leider reichen da 2 Monate nicht aus... 

 

...ist ein großes Geschenk an sich selbst. Man schenkt sich ganz bewusst Zeit, ziemlich viel sogar davon, Zeit für die Dinge, die einem ganz persönlich Freude bereiten, ja, ohne Kompromisse, Aufmerksamkeit für die eigenen Bedürfnisse und Befindlichkeiten, ja auch für Schwächen, die zutage kommen. Es ist nicht immer leicht mit sich selbst klar zukommen, dann wenn die innere Stimme lauter wird, weil die äußeren Stimmen leiser werden. Genau das jedoch ist - wenn man sich dem erstmal gestellt hat - wunderschön und bereichernd. 

 

...heißt nicht einsam zu sein. Ich fand es wunderbar wertvoll mich mit mir alleine zu beschäftigen, meine Leidenschaft für‘s Schreiben zu entdecken und bei Wanderungen oder im Auto einfach nur zu schweigen, die Gedanken schweifen zu lassen, kreative Ideen kommen zu lassen, die Natur zu genießen. Und wenn man es möchte, gibt es überall unfassbar viele Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen und den spannenden und inspirierenden Geschichten der anderen Reisenden zu lauschen.   

 

...ist ein Boost für’s Selbstbewusstsein. Ich persönlich habe mich im Alltag gerne auch mal auf mein Umfeld verlassen, mich zurückgelehnt, Aufgaben und Verantwortung abgegeben und  Entscheidungen treffen lassen. Ja, das ist komfortabel. Mehr aber auch nicht. 

Reisen und insbesondere das alleine Reisen bringt einen definitiv aus dieser Komfortzone und lässt einen spüren, wer man wirklich ist und zu was man SELBST alles in der Lage ist... Sprachbarrieren meistern. Wildfremde Menschen ansprechen. Entscheidungen jeglicher Art treffen. Den 19 Jahre alten Campervan durch den Linksverkehr navigieren. Alleine auf Freedom Campingplätzen irgendwo im nirgendwo übernachten... Alles scheint möglich. Alles ist möglich!